Sürpriz!

İstanbul ist doch immer wieder für eine Überraschung gut. Für mich völlig unerwartet wurde gestern eine der schmerzlichsten Lücken hoffnungslos zerfahrenen und undurchdachten ÖPNV-System der Stadt geschlossen. Sass abends wie immer in der Tramvay, aus der ich an der vorletzten Station auszusteigen gewohnt war (die Fertigstellung der seit Ewigkeiten bis zur Endstation Kabataş ausgezeichneten Strecke galt mir bisher als dem St. Nimmerleinstag vorbehaltenes Kölner-Dom-Projekt). Völlig perplex konnte ich aber plötzlich nach Kabataş weiterfahren um dort doch tatsächlich eine Tunnelbahn zum Taksim (also direkt nach Hause) vorzufinden, von der ich noch nicht mal wusste, dass sie geplant ist. Wow! Das könnte einiges umwälzen: der Wegfall meines meines regelmässigen Morgen- und Abendsports (der Weg vom Taksim zur Tramvay am Ufer ist recht steil) ist ebenso zu befürchten wie ein empfindlicher Umsatzrückgang in den Läden auf meinem Weg...
Man mag über den schleppenden Fortgang solcher Bauprojekte seine Witze machen, aber eins muss man den İstanbullus lassen: Wenn sie dann mal fertig sind, wird dieser Erfolg auch mit der gebührenden Würde und Feierlichkeit begangen: Blumen, Girlanden, Visite des Regierungschefs, kostenlose Fahrt am Eröffnungstag etc.

Futbol Dünya Kupası - supakrassa WM-Blog-im-Blog

Auf der eiligen Suche nach einem Lokal, das die WM-Spiele zeigt (die Türkei ist ja leider nicht dabei), bin ich heute in dieser unverhofften Idylle gelandet: einer winzigen Ein-Mann-Imbissbude mit klebrigem Besteck und kaum hygienischerer Toilette, dafür liebevoll zubereitetem Essen und entspannter Atmosphäre. Und vor allem haben sie extra für mich einen verstaubten Fernseher angeschlossen und mit Hingabe an der Antenne gebastelt (auf einem winzigen Uralt-Fernseher mit miserablem Empfang im hellen Tageslicht einzelne Spieler oder gar den Ball auszumachen zu versuchen ist zwar nicht das reine [Fußball-]Vergnügen, aber als immer noch rosarot bebrillte, exotistisch verblendete Fremde erklärt man so was ja gerne zum ach so authentischen Türkeierlebnis.)
Und überhaupt: WAS FÜR EIN SPIEL! Während mir der sympathische junge Koch-Kellner-Wirt in Trainingshosen eine Speise nach der anderen auftischte (sichtbar stolz und natürlich auf Kosten des Hauses: „ikram!“), habe ich im Rhythmus der üppig fallenden Tore vor Begeisterung fast die Scheibe der Eistruhe eingeschlagen (es ist wirklich schlimm: Meine türkischen Bekannten beschimpfe ich als Nationalisten und selbst werde ich immer patriotischer…).

Ailem geldi...

Auf dem ersten Bild ist eine(r) zu viel - wer?

Bursa

Ein paar Bilder von einem Kurztrip nach Bursa...
Der Derwisch leider aus der etwas ungünstigen Perspektive der Frauentribüne...
Aus Rücksicht auf die Leser auch keine Bilder aus dem Hamam, wo ich mich nach dem Saunieren von 2 spärlichst bekleideten Matronen nach allen Regeln der Kunst habe abschrubben, massieren und einseifen lassen - genug der Hygiene für die nächsten 3 Monate, würde ich sagen. (So unzimperlich wie mein Leib dabei bearbeitet wurde, wurde auch seine Form kommentiert - den angebotenen Tausch habe ich aber dann doch ausgeschlagen...)

geteilter Trennungsschmerz

Meine Mitbewohnerin hat sich von ihrem Freund getrennt - jetzt fürchte ich sehr um meine ohnehin wacklige (kostenlose!) Internetanbindung (bestand bisher aus einem Kabel, das besagter Freund von seiner Anwaltskanzlei und zugleich Wohnung ein Stockwerk tiefer durch ein Loch in der Decke zu uns gelegt hatte, sodass wir seinen Zugang 'anzapfen' können).