[lahmacun]

İstanbul'un yabancısı

Cuma, Ekim 13, 2006

Hoşça kal, İstanbul, görüşmek üzere!






Yarın memleketime dönüyorum...
Ne kadar özleyeceğim ayranı, lahmacunu, ikram edilen çayı, Boğaziçinin dalgasını, vapurun düdüğünü, müezzinin ezanını, 'benim' gazeteciyi & bir sayısından en fazla 2 makaleyi okumayı becerdiğim Radikalı, elektrik kesintisini, nargile caféyi, sabahleyin koştuğum parkı & bana tuhaf tuhaf bakan orada geceleyen insanı, güneşi, sevdiğim saçma içli pop şarkısı & onla imrenilecek kadar güzel oynayan Türkü, lânetli yumuşak "ğ"yi, simidi, dik sokakları, Türkçe'nin bazı asla anlamayacağım kiplerini, gün batımını & rüzga Karaköy-Kadıköy vapur gidişinde, pisliği & kaosu ("Burası Türkiye, canım"), gece gündüz işlek İstiklal Caddesini & yan sokaklarını, çatımızdaki manzara, Galip Dede Caddesindeki darbukanın sesini, Türklerin misafirperverliğini, her "öyle mi?" dediğimde gülen arkadaşlarımı...
Bütün - bazısıyla çok kısaca tanıştımsa da -, son 5 ayı bana asla unutturmayan insanlara içten teşekkür ederim:
Ali Osman, Alper, Amanda, Aslı, Barış, Celalettin, Cumali, Çiğdem, Deniz, Deniz, Devran, Didem, Didem, Ekrem, Esra, Fouad, Funda, Hande, Hasan, Hüseyin, Marcy, Markus, Mehmet, Meltem, Mine, Mustafa, Mustafa, Nail, Seda, Selçuk, Serhat, Sertaç, Sibel, Stavroula, Uğur, Utku, U-ur, Volkan, Zaven, Zeynep, Zeynep;
bütün Tarih Vakfılı'lara;
bütün hCalı'lara
- ve başkalarına, yani adını - fakat yüzünü değil - unuttuklarıma (ayıp bana!)...

[noch mal auf Deutsch:]
Leb wohl, Istanbul, bis bald!
Morgen kehre ich in meine Heimat zurück…
Wie sehr werde ich vermissen: Ayran, Lahmacun, den Tee, auf den man eingeladen wird, die Wellen des Bosporus, das Hupen der Schiffe, den Ruf des Muezzin, ‚meinen’ Zeitungsverkäufer und die Radikal, von der ich höchstens 2 Artikel pro Ausgabe geschafft habe, Stromausfall, Wasserpfeifencafés, den Park, in dem ich morgens gejoggt bin, und die schrägen Blicke der Leute, die dort die Nacht verbringen, die Sonne, die geliebten albern sentimentalen Popsongs und die Türken, die dazu so bewundernswert schön tanzen, das verfluchte „weiche g“, Simit, die steilen Gassen, so manchen Verbalmodus des Türkischen, den ich nie verstehen werde, Sonnenuntergang und Wind auf der Überfahrt Karaköy-Kadıköy, Dreck und Chaos („Das hier ist die Türkei, Schätzchen“), die Tag und Nacht belebte İstiklal Caddesini und ihre Seitengassen, den Blick von unserem Hausdach, den Klang der Darbuka in der Galip Dede Caddesi, die Gastfreundschaft der Türken, meine Freunde, die jedes Mal (über mich) lachen, wenn ich "öyle mi?" sage…
Ich danke von Herzen allen – wenn ich auch manchen nur kurz kennen gelernt habe –, die die letzten 5 Monate für mich unvergesslich gemacht haben:
Ali Osman, Alper, Amanda, Aslı, Barış, Celalettin, Cumali, Çiğdem, Deniz, Deniz, Devran, Didem, Didem, Ekrem, Esra, Fouad, Funda, Hande, Hasan, Hüseyin, Marcy, Markus, Mehmet, Meltem, Mine, Mustafa, Mustafa, Nail, Seda, Selçuk, Serhat, Sertaç, Sibel, Stavroula, Uğur, Utku, U-ur, Volkan, Zaven, Zeynep, Zeynep;
alle Tarih Vakfı’ler;
alle hCalı'ler
- und allen anderen, deren Namen – nicht deren Gesicht! – ich vergessen habe (Schande über mich!)…

Perşembe, Ekim 12, 2006

Reisenotizen aus dem Wilden Osten X: Yumurtalık > Gaziantep

Nach 2500 km gleichsam aus Versehen am Mittelmeer gelandet. Netter kleiner Badeort mit dem sympathischen Namen "Eierbecher", keine Touristen mehr da, dafür das Meer immer noch unglaublich warm. Was gibt es Schöneres?
[Gaziantep, wo ich gerade hocke, bestimmt nicht: eine SCHEUSSLICHE Stadt!]

Reisenotizen aus dem Wilden Osten IX: Urfa > Göbekli Tepe > Yumurtalık

Sehr interessant in Urfa ist die Kleidung zumindest der Maenner: die traditionelle Hose der Kurden, die in der Kategorie "tiefsthaengender Schritt" jede Baggy mühelos in den Schatten stellt, ist hier so verbreitet wie nirgends sonst und wird lustigerweise meist mit arabisch aussehendem Kopftuch (i.d.R. fliederfarben!) kombiniert.
Auf Göbekli Tepe wird unter Leitung eines Archaeologen vom Deutschen Archaeologischen Institut Berlin eine riesige Kultstaette ausgegraben, die um 9000 v. Chr am Übergang von der Jaeger- zur sesshaften Agrargesellschaft errichtet worden sein soll und damit die aelteste Kultstaette der Welt waere (in der türk. Zeitung deshalb gleich als "Adam & Evas Paradies" bezeichnet - vom grossen Archaeologen H.V. natürlich prompt infrage gestellt). Wir waren (wie an allen anderen Sehenswürdigkeiten auch) die einzigen Besucher dort und sind eher ungeplant über den genannten Prof. Schmidt gestolpert. Was auf dem Foto aussieht wie ein früher Donald-Duck-Comic ist übrigens der neueste spektakulaere Fund.




Salı, Ekim 10, 2006

Reisenotizen aus dem Wilden Osten VIII: Urfa > Harran > Tektek dağları

- Wenn sich schon in İstanbul andeutet, dass die öffentliche Sphaere in der Türkei eine Domaene der Maenner ist, dann gilt hier erst wirklich, dass Frauen im öffentlichen Leben so gut wie unsichtbar sind. Wenn man wie wir keine Privathaeuser betritt, möchte man sich fast fragen, wie hier die Arterhaltung funktioniert: In den Strassen betraegt der Maenneranteil 90%, in den Cafés 100%.
- Auf unserem Ritt durch die Bergwüste haben wir heute 3 junge Lehrer kennen gelernt. Aus Istanbul oder aehnlich urbanen Heimatorten auf unbestimmte Zeit mitten ins staubtrockene Nirgendwo fern jeder grösseren Besiedlung versetzt, unterrichten sie 600 Kinder, die erst mal Türkisch lernen müssen (Muttersprache Arabisch). Einzige Abwechslung in dieser Strafkolonie sind Schlangen und der obligatorische Fernseher.
[s. drittes Bild]
- Durchwachsen sind unsere Erlebnisse auf der persönlichen Ebene: Auf der einen Seite die im Ramadan demonstrativ service-unwilligen Kellner sowie extrem aufdringliche Kinderscharen, die Touristen verstaendlicherweise als nach allen Regeln der Kunst zu melkende 'Geld-Kühe' sehen, und derer wir uns manchmal nur noch wild um uns schlagend erwehren zu können glauben (Von dem Erlebnis in Midyat, wo wir schon zum Empfang mit Steinen beworfen und auch sonst nur verarscht wurden, haben wir uns noch nicht erholt); auf der anderen Seite die herzliche Offenheit und zuweilen beschaemende Grosszügigkeit, die wir insbesondere auf dem Land erleben dürfen.
- Weiterhin bedrückend ist die sichtbare Mühsal, die das (Über-)Leben dem Menschen hier abverlangt: Baumwollpflücker, die sich von früh bis spaet unter der auch noch im Oktober unbarmherzigen Sonne in den Feldern abplagen, zur Zeit (Ramazan) bis ~18h gar ohne zu essen oder zu trinken; Hirtenjungen, die gerade mal ein paar Zentimeter grösser sind, als die Schafe, die sie alleine über die Hügel treiben; kleine Cafés/Souvenirlaeden im Nirgendwo, in denen 5 Maenner den ganzen Tag völlig aussichtslos auf kauffreudige Touristen warten; minderjaehrige Naeher auf engstem Raum..





Pazartesi, Ekim 09, 2006

Reisenotizen aus dem Wilden Osten VII: Nemrut Dağı > (Şanlı)Urfa





Reisenotizen aus dem Wilden Osten VI: Mardin > Diyarbakır



Cumartesi, Ekim 07, 2006

Reisenotizen aus dem Wilden Osten V: Batman > Hasankeyf > Mor Gabriel > Çayırlı > Midyat > Mardin





Weiter gen Südosten, von Fast-schon-Iran am Irak vorbei nach Fast-schon-Syrien [Solche Nachbarn hat man gern..], durch eine Landschaft, so reich an Geschichte wie an Zukunftsperspektiven arm, die sich den zwei Marsmenschen, die da über ihre Felder, Dörfer und Friedhöfe brausen, nicht recht öffnen will. (Der Ramadan (Ramazan) macht die Kontaktaufnahme auch nicht leichter: Tagsüber ist einfach jeder kommunikative Ort (Teehaus/Lokal) geschlossen. Das macht dieses für seine Gastfreundschaft so gerühmte Land etwas ungastlich.)
Völlig aussichtslos auch das Unterfangen, die zahllosen Sprachen/Dialekte, die sich in den Teehaeusern und Strassen mit dem Türkischen mischen (Kurdisch, Arabisch, Zaza?, Syrianisch/Turuyo?); die verschiedenen Schriften/Alphabete, in denen die Inschriften uns anschweigen (armenisch, arabisch, syrianisch); all die Völker, die sich auf diesem Fleckchen Erde in Jahrtausenden getummelt, vermischt, vor allem aber bekriegt haben (Bagratiden, Georgier, Seldschuken, Artukiden, Mongolen...; mein Favorit ist ja die "Dynastie der Weissen Schafe", mein Vater faehrt mehr auf die Urartaeer ab; heute noch hier lebend - offiziell natürlich nicht existent - Kurden und Armenier); und schliesslich die Religion[sgemeinschaft]en, die im Laufe der Geschichte grossenteils vom sunnitischen Islam verdraengt wurden, auf raestelhafte Weise verschwanden oder fast geschlossen - zB nach Deutschland - ausgewandert sind (Aleviten, Yezidi [vorislam. iran. Glaube, leicht zoroastr. angehaucht, beten Elemente an], Juden, nestorian./georg./armen./syrian. Christen - heute, soweit ich das sehe, mit graduellen Unterschieden gegenüber dem orthodoxen Sunna-Islam alle diskriminiert), unterscheiden zu wollen. Wir scheitern jedenfalls klaeglich.

Supermann-Comic oder: Bildinterpretation leicht gemacht




Batman ist out, Spiderman (li.) ist in

Reisenotizenaus dem Wilden Osten IV: Van > Ahtamar > Ahlat > Tatvan > Bitlis > Batman





Perşembe, Ekim 05, 2006

Reisenotizen aus dem Wilden Osten III: Doğubeyazıt > Van(-See)

Nicht viel Neues...
Heute "Baba Paraşüt" ("Papa Fallschirm") kennen gelernt, einen Bergführer, der auf einer Anhöhe über dem maerchenhaften Ishak-Paşa-Palast eine kleine Cafeteria/Herberge führt. Vater Kurde, Mutter Armenierin (manche Menschen werden wirklich überreich vom Schicksal bedacht), und seine Verwandten im Iran beten offenbar die vier Elemente an...

Çarşamba, Ekim 04, 2006

Reisenotizen aus dem Wilden Osten II: Kars > Ani > Doğubeyazıt

Haben das karge Kars (mit seinen zahlreichen Internetcafés und ohne Schnee übrigens nicht der Aussenrand der Zivilisation, als den Orhan Pamuk es so eindrucksvoll beschreibt) schnell verlassen, um über Ani nach Doğubeyazıt zu fahren (morgen İshak-Pasha-Palast - typischer Abhaktourismus eben).
Wie so oft als Tourist fühlt man sich ziemlich daemlich, wenn man wie auf Safari mit Mietauto, Digitalkameras und offenem Mund durch die Landschaft rast und nur staunen kann über die Kargheit, Langsamkeit und Haerte des Lebens hier, ohne wirklich etwas davon zu verstehen. Unterwegs

Dörfer, die mit Satellitenschüssels ebenso wie mit sauber aufgeschichteten Kuhmisthaufen (zum Heizen) übersaet sind;

türkische Staatsbürger, die die amtl. Landessprache (wenn überhaupt!) nicht besser sprechen als ich ("Bist du Türkin?" - "Nein, deutsch." - "Und der Fahrer?" - "Das ist mein Vater.");

eine imposant hochragende georgische Kirchenruine, genutzt zum Trocknen des Kuhmistes, mit dem die niedrig geducktenen Lehmhütten/Erdlöchern beheizt werden, die sich um den gigantisch aufragenden Bau gruppieren, ohne sich recht um seinen touristischen Wert zu scheren;

Hirten (Knabe, junge Frau oder Greis), die im Sonnenuntergang Schafherden ins Nirgendwo treiben (es ist uns ein Raetsel, wo oder wie sie die Nacht verbringen),

mitten in einer völlig isolierten Siedlung, die man nach einer knappen Stunde über Geröll und Schlamm ohne Steckenbleiben erreicht zu haben froh ist, ein Schild, das ein Schulbauprojekt der EU(!) anzeigt,

Frauen, Kinder, Alte, die Lasten tragen, dass einen allein der Anblick schmerzt...




Salı, Ekim 03, 2006

Reisenotizen aus dem Wilden Osten I: Eruzurum > Yusufeli > Kars

Erster Realitaetsschock in Erzurum (“erzkonservativ”, sagt der Reiseführer): Hier gilt das Fasten im Ramadan wirklich ausnahmslos. Das konterkariert nicht nur die auf unzaehligen Reisen bewaehrte Besichtigungsstrategie meines Vaters (Frühstück > Café > Mittagessen > Café > Abendessen > Café), sondern wird zu einem echten praktischen Problem, wenn den armen Christenmenschen den ganzen Tag über nicht mal ein Tee serviert wird und es auch im Hotel kein Frühstück gibt (Mein Vater – koffeinabhaengig – ist extra um halb fünf aufgestanden, betrat das benachbarte Café aber genau in dem Moment, als der Muezzin rief – Pech gehabt!).

Auf der Fahrt durch die atemberaubenden Mondlandschaften ‘Türkischgeorgiens’ bis Kars kaum eine Menschenseele getroffen, dafür

verwitterte (und für jede dort vorstellbare Gemeinde hoffnungslos überdimensioniert wirkende) Kirchenruinen aus dem 10. Jh. (z.B. eine dreischiffige Basilika mitten im Nirgendwo, die kein Dach mehr hat, dafür einen sonnenbeschienen Chor; für diese Idylle muss man nur das arme Mietauto eine Stunde über Geröll jagen, immer in Sorge, nicht vor Einbruch der Dunkelheit einen Ort mit Herberge zu erreichen);

zwischendurch völlig isolierte Kleinstdörfer, die Namen wie “Der Mond ist aufgegangen” oder “Honigquelle” tragen, aber einen dem hohnsprechend unpoetischen Eindruck machen;

regelmaessige Militaerkontrollen (die grimmigen Mienen dieser wirklich nicht zu beneidenden Burschen hellen sich aber sofort auf, wenn sie unsere rassisch einwandfrei westeuropaeischen Gesichter erkennen können)




Pazar, Ekim 01, 2006

Der Papa der Schlümpfe

Alle lieben Papaschlumpf: Papaschlumpf weiß alles, Papaschlumpf kann alles, und Papaschlumpf sorgt Tag und Nacht für seine Untertanen. Er ist wie ihr Vater – deshalb haben sie in einer Grossen Schlumpfversammlung beschlossen, ihn Papaschlumpf zu nennen. Was er sagt oder gesagt hat, gilt und niemandem geht je ein böses Wort über ihn über die Lippen (das wäre auch nicht so gut, sonst gibt’s nämlich einen auf die Schlumpfenmütze). Alles, was gut ist im Schlumpfenland, hat Papaschlumpf gemacht; ja, ohne Papaschlumpf gäbe es das Schlumpfenland gar nicht!
[Der Text in der Bronzeplatte auf dem ersten Bild heißt übrigens, wenn ich das richtig übersetze, „Mit dir schlumpft man die Zeit, (und) mit dir überschlumpft man die Zeit“]